Der Ochse steht für die geballte Kraft des Tieres, das seit der Frühgeschichte der Menschheit Gegenstand ritueller Verehrung ist. Diese beeindruckende Aura umgibt auch diese kleine Skulptur. Der archaische Charakter der Figur wird durch eine leidenschaftliche, feurige Patina unterstrichen. Kompakt und konzentriert scheint das Tier in ständiger Kampfbereitschaft zu stehen und drängt sich aus der geschlossenen Haltung über den gesenkten Kopf nach vorne - ganz anders als sein weibliches Pendant.

Edition in Bronze, gegossen im Wachsausschmelzverfahren, von Hand ziseliert und patiniert.

Hermann Schwahn (1927 - 2003)

Hermann Schwahn war ein äußerst vielseitiger Künstler, der in seinen 50 Jahren als freischaffender Künstler eine beeindruckende Auswahl an Kunstwerken hinterlassen hat. Nach seinem Studium an der Akademie in Stuttgart ließ er sich in Göppingen Hohenstaufen nieder. Er fühlte sich der Region so verbunden, dass er "Hohenstaufen" in seinem Namen führte. Hier und in der gesamten Region sind seine bildhauerischen Werke allgegenwärtig. Schwahn gestaltete unter anderem den Stauferbrunnen am Göppinger Renaissanceschloss und die Partnerschaftsbrunnen mit Motiven aus der Geschichte der Stadt Göppingen und ihrer Partnerstädte.

Zu seinem 80. Geburtstag fand auf Schloss Filseck eine umfangreiche Gedenkausstellung statt, in der eine breite Palette seiner Werke gezeigt wurde. Schwahn wirkte als Zeichner und Maler, dessen Bildsprache vom präzisen Realismus (entwarf u.a. Briefmarkenporträts zu Friedrich von Bodelschwingh und Karl Barth) bis zur freien Abstraktion der Bildsprache reichte. Nicht zuletzt schuf er neben seinen großen öffentlichen Aufträgen auch Kleinplastiken wie liebevolle Tierdarstellungen.

Genres Archetypen, Tierplastik

Stilrichtungen Figurativ